Heilige Drei Könige / Dreikönigstag

Wann?

6. Januar

Wo?

GR, SZ, TI, UR

Für wen?

Alle

In der Schweiz wird der Dreikönigstag, auch Heilige Drei Könige genannt, jährlich am 6. Januar begangen.

Geschichte

Am 6.Januar feiern Christen weltweit den Dreikönigstag, der auch als Heilige Drei Könige, Erscheinung des Herrn oder Epiphanias genannt wird. Je nach Region ist der Tag zwei Ereignissen aus dem Leben Jesu gewidmet: Einerseits dem Besuch der drei Weisen aus dem Morgenland, andererseits der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer, wie es für orthodoxe Christen im Vordergrund steht.1

Beim Dreikönigstag handelt es sich um einen der ältesten christlichen Feiertage, denn dieser Tag wird bereits seit dem 2. Jahrhundert gefeiert. Die Kirche übernahm ein ursprünglich heidnisches Fest, denn schon 2000 Jahre vor Christi Geburt feierten Menschen im griechisch-römischen Ägypten der Antike die Wintersonnenwende am 6. Januar.2

Dieser Brauch wurde im zweiten Jahrhundert durch die Epiphanias-Feste der Ostkirche verdrängt und durch die Einführung der Heiligen Drei Könige weitergeführt. Übrigens bekamen die Heiligen Drei Könige ihre bis heute geläufigen Namen Caspar, Melchior und Balthasar erst im sechsten Jahrhundert von der Westkirche zugewiesen.2

Erstmals konnte im Jahr 1311 das Dreikönigsfest in der Schweiz nachgewiesen werden.2

In den nördlichen Schweizer Regionen wird am 6. Januar zudem Hochneujahr bzw. Neujahr gefeiert, das auf schwäbisch-alemannisches Brauchtum zurückgeht. In der orthodoxen Kirche findet am 6. Januar der erste Weihnachtstag statt.2

Brauchtum

Schon im 14. Jahrhundert war der Dreikönigskuchen in der Schweiz bekannt, geriet aber im 19. Jahrhundert in Vergessenheit.3 Traditionell wird der Dreikönigskuchen gebacken, in dem eine kleine Plastikfigur versteckt ist. Wer diese findet, ist den ganzen Tag «König». Ursprünglich war es eine Bohne, die in dieser Spezialität mitgebacken wurde und es ist ein Brauch, der auf römische Traditionen zurückgeht.4 Dieser ist in der Schweiz so weit verbreitet, dass es sich beim Dreikönigskuchen um eines der erfolgreichsten Spezialgebäcke des Landes handelt. Es war übrigens der Berner Brotforscher Max Währen, der 1952 den alten Brauch wieder aufleben liess und dem Dreikönigskuchen zu seiner Beliebtheit verhalf.2

Auch das Sternsingen ist in der Schweiz mittlerweile wieder weit verbreitet. Früher konnten sich sogar die Lehrer mit dem Neujahrssingen ihren Lohn aufbessern.3 1989 wurde das Sternsingen in der Schweiz neu belebt und wird seitdem von der Organisation missio durchgeführt. Die Einnahmen der Sternsinger, die von Haus zu Haus ziehen und mit Sprüchen und Liedern Spenden sammeln, kommen dem Solidaritätsfonds «Kinder helfen Kinder» zugute.5

In Altendorf (Kanton Schwyz) wird traditionell am Dreikönigstag die Fasnacht mit dem Brauch des Einschellens eingeläutet3 und es ziehen bekannte Fasnachtsfiguren durch das Dorf.2

Im Kanton Schwyz hat sich ein besonderer Brauch gehalten: Der Schwyzer Greiflet, dem dem magische Elemente eine wichtige Rolle spielen und die bösen Wintergeister vertreiben soll.6 Im Dorf Schwyz findet zudem das Priis-Chlepfe statt.6

Im Tessin findet der «Nodada de la Befana», das Drei-Königs-Schwimmen zu Ehren der Hexe Befana statt, das erstmals 2001 durchgeführt wurde.7

Rezept

Gesetzliche Regelung

Der Dreikönigstag ist ein christliches Fest, das in vier Schweizer Kantonen (in Teilen von Graubünden, Schwyz, Tessin und Uri) ein gesetzlicher Feiertag und damit arbeitsfrei- und schulfrei ist.

Siehe: Feiertage Schweiz

Quellen

  1. Heilige Drei Könige (timeanddate.de)
  2. Geschichte Dreikönigstag (ferienwiki.ch)
  3. Dreikönigstag - alte und neue Bräuche (suedostschweiz.ch)
  4. Der Hintergrund des Dreikönigstags (familienleben.ch)
  5. Sternsingen (missio.ch)
  6. Dreikönigstag: Alte und neue Bräuche (suedostschweiz.ch)
  7. Tessin feiert den Dreikönigstag und die Hexe Befana (blick.ch)