Mariä Himmelfahrt

Mariä Himmelfahrt wird jährlich am 15. August gefeiert und gedenkt der Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel. In 15 Kantonen (809 von 2255 Gemeinden)¹ ist Mariä Himmelfahrt zumindest teilweise ein gesetzlicher Feiertag und damit arbeitsfrei. Auch Schulen und die meisten Geschäfte bleiben geschlossen.

Geschichte

Nach der katholischen Lehre wurden die Jungfrau Maria und die Heilige Mutter Jesu nach ihrem Tod von Gott in den Himmel aufgenommen. Dieser Aufnahme gedenkt die Kirche an Mariä Himmelfahrt und damit an das Versprechen, dass alle Verstorbenen zu Gott in den Himmel zurückkehren.

Mariä Himmelfahrt ist das älteste Marienfest und wird bereits seit dem 5. Jahrhundert gefeiert, als es von Bischof Kyrill von Alexandrien eingeführt wurde.¹ Obwohl über die Himmelfahrt von Maria nichts in denen von der Kirche anerkannten Schriften geschrieben wurde, deuten doch einige Schriftstellen, wie etwa Buch Offenbarung 12,2 darauf hin.²
Das Datum für Mariä Himmelfahrt wurde von Bischoff Kyrill nicht etwa willkürlich gewählt, sondern fällt mit dem Ende des Kirchenjahres der Ostkirche am 15. August zusammen und es ist auch jener Tag, an demdie Heiden die Himmelfahrt der Astraea feiern.² Papst Pius XII. erhob 1950 die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel für die römisch-katholische Kirche zum Dogma.³

Der heutige Name Mariä Himmelfahrt leitet sich vom ursprünglichen «Aufnahme Mariens in den Himmel» ab.

Brauchtum

Besonders in der orthodoxen Kirche hat der Feiertag einen hohen Stellenwert, da Maria als Gottesgebärerin verehrt wird.¹

Traditionell verbinden viele Christen den Feiertag mit einem Kirchenbesuch und Lichterprozessionen.² Die Kräuterbüsche, die zur Kirche zur Segnung gebracht werden, bestehen je nach Region aus

• 7 Kräutern in Anlehnung an 7 Wochentage
• 12 Kräutern in Anlehnung an die 12 Apostel
• 24 Kräutern in Anlehnung an die Summe der Apostel und die zwölf Stämme Israels aus dem Alten Testament
• 72 Kräutern in Anlehnung an sechsmal 12 Jünger Jesu.²

Dieser Brauch geht auf die Legende zurück, dass Maria nach ihrer Himmelfahrt nichts zurückließ ausser duftende Blumen und Kräuter. Schon seit dem 9. Jahrhundert finden die Kräuterweihen Anwendung.

In nicht einmal der Hälfte der Schweizer Gemeinden ist Mariä Himmelfahrt ein anerkannter Feiertag, sondern nur in 809 von 2255 Gemeinden.

Gesetzliche Regelung

In der Schweiz ist der christliche Festtag in den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug, Tessin, Wallis, Appenzell Innerrhoden und Jura ein den Sonntagen gleichgestellter Feiertag. Einzelne Gemeinden haben auch in den Kantonen Freiburg, Solothurn, Basel-Land, Graubünden und Aargau einen Feiertag.²

Siehe: Arbeits- und Ruhezeiten (seco.admin.ch)

Quellen

1. Mariä Himmelfahrt: In diesen Gemeinden hast du am meisten Feiertage (watson.ch)
2. Geschichte und Brauchtum zu Mariä Himmelfahrt (kath.ch)
3. Mariä Himmelfahrt? Das müssen Sie über den Feiertag wissen (luzernerzeitung.ch)